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Erinnerungen an das Unbekannte
Darum kreise ich mit meinen Gedanken, mit Stift und Pinsel

„Der Onkel spielt auf dem Akkordeon, Großeltern, Eltern, Kinder versammeln sich im Kreis, fassen sich an den Händen, an den Armen und tanzen den Hora. Einen Kreistanz, der traditionell an Festtagen getanzt wird. Die ehemaligen Bewohner eines Dorfes an der Schwarzmeerküste, die in Folge des zweiten Weltkrieges in alle Himmelsrichtungen verstreut wurden, reisten aus allen Gegenden Deutschlands und aus dem Ausland an, aus Österreich, den USA, Kanada und Brasilien, um gemeinsam zu feiern.“


Die Erinnerung an diesen Tanz, an das Verbundensein, aber auch an das Sich-Trennen, das Sich-Verlieren sind Ausgangspunkt dieser Werkreihe. Neben persönliche Erinnerungen beziehe ich auch mündliche Überlieferungen, Aufzeichnungen und alte Fotografien in meine Arbeiten ein.

Darüber hinaus tauchen in den Werken wissenschaftliche Modelle und archetypische Symbole auf. Denn ich gehe weit über meine persönliche Geschichte hinaus und greife grundlegende, universelle Fragen auf: Wo liegen unsere Wurzeln? Was ist in unserem Erbgut verankert? Was prägt uns darüber hinaus, was macht uns aus? Was wollen wir bewahren, wovon wollen wir uns befreien?

Wir sehen die DNA als Trägerin unseres Erbgutes, Treppenstufen als Zeichen von Entwicklung und Voranschreiten, das Labyrinth als vielfältiges und spirituelles Symbol z.B. für den Lebensweg, als Symbol für das Geheimnis von Leben und Tod. Hände, DNA-Stränge und weitere Symbole überlagern sich und verschlingen sich ineinander. Die Kompositionen verweisen damit auf ein Wechselspiel und ein Sich-Durchdringen komplexer zeitlicher und räumlicher Dimensionen. Vergangenheit und Gegenwart überlagern sich, Sichtbares und Unsichtbares greifen ineinander.

Erinnerungen an das Unbekannte_Sabine Friebe-Minden.jpg

Sabine Friebe-Minden
Erinnerungen an das Unbekannte
Mischtechnik auf Papier, 150 x 150 cm

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