
Sabine Friebe-Minden Kunst&Design
SchriftBilder
Im Rahmen meiner Ahnenforschung entdeckte ich auf der Rückseite alter Fotografien handgeschriebene Notizen, in der damals üblichen Sütterlin-Schrift. Die Geschichte meiner Vorfahren und die Anmutung dieser Texte inspirierte mich zu der Serie "SchriftBilder". Einzelne Sätze oder auch fortlaufende Texte fließen in und über die Bildfläche. Die Textaussage steht im unmittelbaren Bezug zum Thema des einzelnen Werkes. Sie ist prägend für den Entstehungsprozess der Arbeit und für die Bildwirkung. Dabei löst sich das Geschriebene zum Teil auf, ist so nicht mehr lesbar und wird zur Schraffur oder malerischen Geste. Die Texte an sich sind unterschiedlichen Ursprungs. Sie haben biografischen Bezug oder entstammen literarischen Quellen wie Gedichten, Essays, Psalmen und modernen Liedtexten.


„Geändert hat sich nichts; nur der Lauf der Flüsse, / die Kontur der Wälder, Gestade, Küsten und Gletscher. / In diesen Landschaften streunt unsre Seele, / verschwindet, kommt wieder, mal näher, mal ferner, / sich selber fremd, unbegreifbar, / mal sicher, mal unsicher ihres Daseins, / während der Körper ist und ist und ist / und nicht weiß wohin.“ aus: „Folter“, Wislawa Szymborska

Acryl und Graphit auf Leinwand, 100 x 140 cm Windhauch, Windhauch, das ist alles Windhauch. Welchen Vorteil hat der Mensch von all seinem Besitz, für den er sich anstrengt unter der Sonne? Eine Generation geht, eine andere kommt. Die Erde steht in Ewigkeit. Die Sonne, die aufging und wieder unterging, atemlos jagt sie zurück an den Ort, wo sie wieder aufgeht. Was geschehen ist, wird wieder geschehen, was man getan hat, wird man wieder tun: Es gibt nichts Neues unter der Sonne... Buch Kohelet

Acryl und Tusche auf Leinwand, 50 x70 cm